Die Arbeitswelt befindet sich aufgrund Corona im Umbruch. Immer mehr Großunternehmen wie Siemens, Deutsche Bank, Allianz oder BASF bieten ihren Mitarbeitern das Arbeiten von Zuhause an. Diese Entwicklung hat nicht nur die Digitalisierung beschleunigt, sondern auch neue Fragen zur Natur von Büroräumem gestellt.
Gesundheit der Mitarbeiter ist oberstes Gebot
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass in Gebäuden ein gut ausgearbeitetes Hygiene- und Sicherheitskonzept notwendig ist, um ihren Nutzern und Bewohnern ein gesundes Umfeld zu bieten. Das gilt auch für Arbeitsplätze im Büro: Die Gesundheit der Mitarbeiter sollte oberste Priorität haben. Verschiedene Maßnahmen der Vermieter und Unternehmen schaffen eine solche Arbeitsumgebung: Beispielsweise können zwei oder mehrere kleine Teams abwechselnd ins Büro kommen, um ihrer Arbeit nachzukommen. Bei der Möblierung ist neben der Ergonomie der Abstand das oberste Gebot geworden. Tragbare Luftreiniger sowie berührungslose Eingänge, Aufzüge und Waschbecken verringern zusätzlich Übertragungswege. Klar definierte Desinfektionsregeln tragen ebenfalls zur Gesundheit der Arbeitnehmer bei. Kurzum: Für den zukünftigen Büroarbeitsplatz ist ein effizientes Workplace-Management notwendig.
Persönlicher Austausch als menschliches Grundbedürfnis
Begegnungen und der persönliche Austausch mit anderen Personen gehören zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Im Homeoffice beklagen viele Angestellte, dass ihnen vor allem diese direkte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht fehle. Einer Studie zufolge fördern persönliche Beziehungen unter Kollegen das Arbeitsklima. Sie schaffen Vertrauen und sind die optimalen Voraussetzungen für starke Teams und eine gute Zusammenarbeit. Virtuelle Kontakte allein können dieses Grundbedürfnis nicht erfüllen.
Fehlende Infrastruktur im Homeoffice
Einer bidt-Studie zufolge sind 80 Prozent der Befragten mit ihrer aktuellen Situation im Homeoffice zufrieden. 70 Prozent der Personen, bei denen eine Tätigkeit im Homeoffice grundsätzlich möglich ist, wünschen sich auch über die Pandemie hinaus mehr Möglichkeiten zum flexiblen Arbeiten. Doch nicht jeder Mitarbeiter verfügt in seiner Wohnung über einen adäquaten Büroarbeitsplatz. Es fehlt oftmals an einem separaten Raum für den Schreibtisch sowie an notwendiger Infrastruktur wie Druckern, Scannern und Meetingräumen. Außerdem gibt es im eigenen Wohnumfeld viel mehr Ablenkungen, welche die Konzentration stören.
Moderne Workplace Strategy: flexibles Arbeiten und Co-Working
Büros werden also weiterhin wichtig sein, um Teamarbeit und direkte Kooperation zu ermöglichen. Nur so können Unternehmen langfristig erfolgreich sein. Außerdem bieten sie den Mitarbeitern eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Doch wie können diese Büros der Zukunft aussehen? Hier spielt eine moderne Workplace Strategy eine bedeutende Rolle: Flexibles Arbeiten von anderen Orten aus muss mit physischen Kontaktmöglichkeiten im Arbeitsumfeld kombiniert werden.
Das setzt zunächst die notwendige digitale Infrastruktur voraus. Dazu gehören Tools für Videokonferenzen und die Online-Zusammenarbeit sowie eine stabile und schnelle Internetverbindung, um auch über größere Distanzen in Kontakt zu bleiben. Für die persönliche Interaktion können Co-Working-Spaces sorgen. Hier treffen Menschen im nötigen Abstand aufeinander, lernen sich kennen und können sich austauschen. Befinden sich die Büroimmobilien in zentraler Lage, wie die Clarus Landmark Properties, sorgt auch die Umgebung für eine gelungene Abwechslung. Arbeitnehmer profitieren von kurzen Wegen zur lokalen Gastronomie, zu Unterhaltungsangeboten sowie Einzelhandelsgeschäften.
Eine neue Art des Büroarbeitsplatzes
Ein Ansatz von New Work könnte dabei weiter an Bedeutung gewinnen: Beim Multispace-Ansatz bzw. Activity-based-Ansatz wird das Büro in mehrere Räume aufgeteilt, die unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Es gibt beispielsweise Räumlichkeiten für hochkonzentriertes Arbeiten allein, eine Gemeinschaftsküche für die Begegnung mit Kollegen, Lounge-Ecken für wichtige Gespräche sowie Meetingräume für Brainstorming oder Telefonkonferenzen. Büroflächen werden also nicht weniger, sondern verändern sich. Es wird mehr Raum für Begegnung und Austausch, für Workshops und Meetings, geschaffen.
In Zeiten des Remote Work wird das Büro zum optimalen Rückzugsort, vor allem wenn Mitarbeiter zuhause nicht ausreichend Ruhe finden. Im Büro können sie zudem ihre Kollegen treffen, gemeinsam an Projekten arbeiten und neue Ideen entwickeln. Neue Mitarbeiter können zudem besser integriert werden und das Unternehmen stärkt durch einen zentralen Standort seine Corporate Identity. Dagegen lassen sich Basistätigkeiten sowie Videokonferenzen dank moderner Tools auch außerhalb des Büros erledigen.
Die Zukunft von Büroräumen
Büros werden also weiterhin benötigt, aber ihre Funktion wird sich verändern. Der Büroarbeitsplatz wird ein Ort werden, an dem Menschen Gemeinschaft erleben und gestresste Heimarbeiter in Ruhe arbeiten können.
Asset Manager, wie die Clarus Experten, stehen vor der Herausforderung, den neuen Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen umzusetzen. Nicht auszuschließen sind weiterhin Anfragen der Mieter, eine temporäre Unter- oder Zwischenvermietung vorzunehmen. Der Ansatz klingt zunächst einleuchtend und progressiv, erfordert aber auch neue Vertragsmodalitäten. Es könnten Umbauten erforderlich werden, die zusätzliche Kosten verursachen. Zudem müssen Zugangs- und Sicherheitsaspekte betrachtet werden. Überall dort,wo es gelingt, diesen Herausforderungen schnelle Lösungen entgegenzusetzen, werden Büroimmobilien auch weiterhin zu einem noch lukrativeren Investment.
Deutschlands Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft ist unumkehrbar. In Zukunft werden noch mehr Menschen an einem Schreibtisch arbeiten, sie brauchen Austausch mit Kollegen und ein identitätsstiftendes Umfeld. Büroflächen in zentraler Lage werden dafür umso mehr gebraucht, denn hier sind die Bedingungen für produktives, teamorientiertes Arbeiten optimal.
Dabei stellen nicht nur die Arbeitnehmer der Zukunft hohe Anforderungen an Büroräume. Was Mietern von Gewerbeimmobilien besonders wichtig ist, berichtet Clarus Asset Manager David Melis.