int(0) array(0) { }
Karriere in der Immobilienbranche: Was macht eigentlich ein Technical Asset Manager?

Die Immobilienbranche bietet eine Reihe spannender Jobs. Einer davon ist der Technical Asset Manager. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Werterhaltung und Wertsteigerung von Immobilien. Welche Aufgaben zum technischen Asset Management gehören, was das Besondere an diesem Job ist und welche Qualifikationen für diesen Beruf mit Immobilien notwendig sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der Technical Asset Manager auf einen Blick

  • Schnittstelle zwischen technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten einer Immobilie
  • Verantwortlich für die Werterhaltung und Wertsteigerung verschiedener Assetklassen
  • Kümmert sich um die Projektsteuerung von Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten (Auswahl der Maßnahmen, Ausschreibung, Vergabe, Bauleitung)

Ein interdisziplinärer Arbeitsbereich

Der technische Asset Manager kümmert sich um die Instandhaltung und Revitalisierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Sein Fokus ist langfristig ausgerichtet, denn er betrachtet stets den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Dabei wirkt er als Schnittstelle zwischen den technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten eines Gebäudes. 

Das vielfältige Aufgabenfeld umfasst nicht nur die Projektsteuerung, sondern auch beratende Tätigkeiten, etwa bei Ausbau- und Renovierungsarbeiten, die Budgetkalkulation sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Beteiligten wie kommunalen Behörden oder Dienstleistungsunternehmen. Das Gegenstück zum technischen Asset Manager bildet der kaufmännische Asset Manager. Er verhandelt und verlängert Mietverträge, kommuniziert mit den Mietern, erstellt Berichte und beobachtet den Immobilienmarkt. 

Vielfältige Assetklassen

In der Immobilienbranche können sich Asset Manager um verschiedene Arten von Gebäuden kümmern. Grob lassen sie sich in Wohn- und Gewerbeimmobilien unterscheiden. Zu den Wohnimmobilien zählen Eigentumswohnungen, Einfamilien- sowie Mehrfamilienhäuser. Dagegen gehören Bürogebäude, Einzelhandelsimmobilien, Logistik- und Industrieimmobilien, Hotels oder Fachmarktzentren zu den gewerblichen Assets. Im Hinblick auf die Ausstattung variieren die Assetklassen von eher einfach gehaltenen Immobilien bis hin zu Landmark Properties in Top-Lagen wie im Clarus Asset Management.

Quelle: https://www.clarus-am.com/portfolio/les-1/#gallery-2

Landmark Properties in Top-Lagen wie das LES 1 in Hamburg gehören zu den möglichen Assetklassen, die technische Asset Manager betreuen können.

Aufgaben des Technical Asset Managers im Überblick

Das technische Asset Management ist ein sehr vielfältiges Aufgabenfeld. Das sind die wichtigsten Tätigkeiten:

Geschäftsplanung, Standardisierung und Objektbetreuung

Der Asset Manager kümmert sich fortlaufend um die technische Bewirtschaftung eines Immobilienportfolios in der Vor- und Betriebsphase. Er unterstützt beispielsweise das Investment-Team bei der Bewertung von Immobilien und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf. Zudem überwacht und koordiniert er Instandhaltungsmaßnahmen. Des Weiteren verwaltet er technische Anlagen sowie Geräte. Hierfür nutzt er zunehmend digitale Tools, um auch über die Entfernung den Wartungsstatus oder den Allgemeinzustand eines Geräts beurteilen zu können. 

Qualitätssicherung und Bauleitung

Der technische Asset Manager initiiert Due-Diligence-Prozesse sowie CapEx-Maßnahmen, um den langfristigen Wert einer Immobilie zu erhalten oder sogar zu steigern: Er analysiert die Stärken und Schwächen eines Objekts, um es zuverlässig bewerten zu können. Darauf basierend setzt er zusammen mit externen Dienstleistern größere Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen um. Diese langfristig orientierten Investitionsausgaben werden als Capital Expenditures (CapEx) bezeichnet. Über die Planung hinaus begleitet er den Bauprozess und analysiert den Ressourceneinsatz.

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/fteR0e2BzKo

Der technische Asset Manager verantwortet die Planung und Umsetzung von Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen.

Ausschreibung und Vergabe von Baudienstleistungen

In diesen Aufgabenbereich fällt die Zusammenarbeit mit allen Unternehmen, die für eine Immobilie Baudienstleistungen erbringen. Der technische Asset Manager organisiert und redigiert Ausschreibungen – meist im Team mit Kollegen, wählt Nachunternehmen aus und betreut laufende Verträge mit diesen Geschäftspartnern.

Zusammenarbeit mit Kommunalbehörden

Bei jeder Art von Baumaßnahme an oder Umnutzung von Gebäuden ist eine Zusammenarbeit mit den Kommunalbehörden erforderlich. Der technische Asset Manager begleitet deshalb den Baugenehmigungsprozess, damit alle erforderlichen Unterlagen vorliegen und Unstimmigkeiten geklärt sind.

Budgetkalkulation

Der betriebswirtschaftliche Aspekt im technischen Asset Management kommt vor allem in der Budgetkalkulation zum Tragen. Der Asset Manager erstellt beispielsweise Maßnahmenpläne mit den dazugehörigen Kosten und kontrolliert die Einhaltung der Budgets. Als Grundlage dienen ihm die Geschäftsstrategie und die wirtschaftlichen Ziele seines Unternehmens.‌

Was ist das Besondere an einer Tätigkeit im technischen Asset Management?

„Was mich im technischen Asset Management begeistert, ist diese Schnittstelle zwischen technischer Expertise und strategischer Vermögensverwaltung. Wir tragen aktiv dazu bei, den Wert und die Leistung von Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus zu optimieren. Durch die breitgefächerte Expertise, die wir mitbringen, können wir unsere Kunden und Mieter mit umfassenden Instandhaltungs-, Beratungs- und Überwachungsdienstleistungen unterstützen.“ Julian González Menéndez, Technical Asset Manager.

Notwendige Qualifikationen im Technical Asset Management

Grundlage für eine Beschäftigung im technischen Asset Management ist ein Studium in Architektur, Bauingenieurwesen, Versorgungstechnik oder eine vergleichbare Qualifikation. Ein Einstieg in den Job ist für Absolventen beispielsweise über Praktika, eine Tätigkeit als Werkstudent oder ein Trainee-Programm möglich. Für Senior-Positionen sind meist drei bis fünf Jahre Berufserfahrung im technischen Immobilienmanagement notwendig.

Da Nachhaltigkeit als Trend im Asset Management immer stärker in den Vordergrund rückt, sollten Bewerber auch Kenntnisse in den Bereichen ESG (Environmental, Social, Governance) oder der Energieeffizienz von Gebäuden mitbringen. Für die Ausschreibung und Vergabe von Baudienstleistungen sowie die Zusammenarbeit mit Kommunalbehörden ist baurechtliches Fachwissen von Vorteil. 

Darüber hinaus benötigen technische Asset Manager Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick. Sie sollten gerne im Team arbeiten und die Bereitschaft zum Reisen mitbringen, um ihre Objekte regelmäßig vor Ort zu betreuen.

Maßgeblich für den Erfolg eines Immobilienportfolios

Ein Immobilienunternehmen, das dem technischen Asset Management eine entscheidende Rolle beimisst, ist zukunftsorientiert und wettbewerbsfähig aufgestellt. Diese Funktion verknüpft die technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekte von Objekten nahtlos miteinander. Mit seinen Kompetenzen in der Geschäftsplanung, Qualitätssicherung und Budgetkalkulation trägt ein technischer Asset Manager in hohem Maße zur Effizienz, Rentabilität und Nachhaltigkeit eines Immobilienportfolios bei. Dabei ist er stets auf dem aktuellen Stand neuer regulatorischer Anforderungen sowie innovativer Technologien, die für den Werterhalt und die Wertsteigerung von Immobilien berücksichtigt werden sollten.

Wie sich das Thema ESG aktuell in der Branche entwickelt, erfahren Sie im Interview mit dem Clarus Asset Manager Dennis Holderer: „Die Bedeutung von ESG-Richtlinien für Immobilienunternehmen„.

 

Weitere Artikel
Das könnte Sie auch interessieren
Real-Estate Trends
06.10.2023
Energetische Sanierungen im Gebäudesektor: Eine Folge der steigenden Energiekosten

Der Investmentmarkt für Immobilien hat seit 2022 an Attraktivität einbüßen müssen. Die hohe Inflation und die damit verbundenen Zinsanhebungen haben Kredite verteuert und die Verkaufspreise für Immobilien sinken lassen. Und der Krieg am Rande Europas hat die Energiekosten mit einem Schlag in ungeahnte Höhen getrieben. Die Folge: Vor allem angesichts der gestiegenen Energiekosten gewinnt die Energieeffizienz von Gebäuden zunehmend an Relevanz, es ergibt sich somit ein Fokus für aktive Immobilienmanager. Wie sich das konkret äußert und welche weiteren Auswirkungen die hohen Energiepreise für den Immobilienmarkt mit sich bringen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Real-Estate Trends
01.06.2020
Wie neue Mobilität die Immobilienbranche nachhaltig verändert

Die Energiewende, das Pariser Klimaabkommen und der Abgasskandal in der Automobilindustrie haben die Denk- und Handlungsweise von Politik und Gesellschaft in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Klimaschutz und umweltbewusstes Verhalten rücken immer mehr in den gesellschaftlichen Fokus.

Architektur und Design
04.12.2020
Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft: von Drohnen bis Virtual Reality

Künstliche Intelligenz, Drohnen, Virtual und Augmented Reality sowie das Internet der Dinge: Was sich für manche noch wie Science-Fiction anhört, ist längst in der Immobilienbranche angekommen. Diese modernen Technologien unterstützen nicht nur die Vermarktung von Objekten, sondern optimieren auch das Asset Management und das Facility Management. Im vierten Teil der Reihe „Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft“ werfen wir deshalb einen Blick auf die aktuellen Trends in diesem Themenfeld und erörtern, welche Einsatzgebiete sie eröffnen.