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Künstliche Intelligenz in der Immobilienbranche: Trends und Zukunftsaussichten

Die Immobilienbranche hat es vielleicht gerade wegen ihrer Komplexität geschafft, zahlreiche digitale Tools in die täglichen Arbeitsprozesse zu integrieren. Eine Technologie, die dabei zunehmend ins Blickfeld rückt, ist künstliche Intelligenz, auch in Form des Chatbots ChatGPT. Ob Bauwesen, Asset Management oder Property Management – wir schauen uns an, wie digitalisiert Immobilienunternehmen heute sind und welche Rolle Tools wie ChatGPT in der Zukunft spielen könnten.

Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität

Digitalisierung ist ein weites Feld – und geht über die alleinige Automatisierung von Prozessen oder den Einsatz digitaler Tools hinaus. Digitalisierung erfordert in allen Unternehmen zunächst ein digitales Mindset bei allen Mitarbeitern, so auch in der Immobilienbranche. Es reicht nicht, klassische Strukturen in die digitale Welt zu übertragen. Neue Denkweisen sind erforderlich, um moderne Tools und Technologien effizient einzusetzen. Erst dann können ihre Vorteile optimal ausgespielt werden und den Arbeitsalltag vereinfachen.

Wie digitalisiert ist die Immobilienbranche?

Immobilienunternehmen arbeiten mit einer Vielzahl an Dokumenten wie Bauplänen, Mietverträgen oder Abrechnungen. Wenn sie diese Dokumente vorrangig in Papierform vorliegen haben und nur bei Bedarf einscannen und versenden, befinden sie sich auf der untersten Stufe der Digitalisierung. Dezentrales Arbeiten ist in diesem Zusammenhang beispielsweise nur schwer möglich.

Der nächste Schritt der Digitalisierung ist die Arbeit mit Servern. Doch statt in einer standardisierten, abteilungsübergreifenden Ablagestruktur befinden sich die PDF-Dateien in individuell gewachsenen Ordnerstrukturen. Daten- und Informationssilos werden dadurch beibehalten.

Mit der Verwendung von Clouds gewinnen Unternehmen mehr Unabhängigkeit. Dokumente sind effizient im Unternehmensnetzwerk eingeordnet und können von allen Beteiligten dezentral sowie abteilungsübergreifend bearbeitet werden. Das verhindert nicht nur eine Vielzahl von Versionen in unterschiedlichen Dateien, sondern gestaltet das Arbeiten einfacher und effizienter. 

Auf der aktuell fortschrittlichsten Stufe der Digitalisierung nutzen Unternehmen künstliche Intelligenz und Algorithmen, um vorliegende Informationen und Big Data effizient zu analysieren und für verschiedene Arbeitsprozesse einzusetzen. Mensch und Maschine arbeiten auf dieser Ebene optimal zusammen. Routineaufgaben laufen automatisiert im Hintergrund ab und die Mitarbeiter können sich den Aufgaben widmen, die viel Konzentration erfordern.

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/tR0jvlsmCuQ

Künstliche Intelligenz und Algorithmen ermöglichen detaillierte Daten- analysen und -auswertungen.

Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz

Als künstliche Intelligenz wird die Fähigkeit von Computern beschrieben, menschliches Denken, Planen und Lernen zu imitieren. Mithilfe verschiedener Lernmethoden trainieren Datenwissenschaftler die Maschinen, damit sie unterschiedliche Probleme lösen können. KI unterstützt bereits im Online-Shopping, bei der Websuche, als digitaler Assistent auf dem Smartphone oder als Roboter in der Industrie. 

In der Immobilienbranche ergeben sich ebenfalls zahlreiche Einsatzmöglichkeiten:

  • Die „erweiternde Intelligenz“ kann Immobilienunternehmen dabei helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
  • Die „autonome Intelligenz“ geht noch einen Schritt weiter und trifft eigenständig Entscheidungen – ohne menschliches Zutun.

Bessere Entscheidungsfindung durch datenbasierte Einblicke

Mithilfe künstlicher Intelligenz können Immobilienunternehmen Muster und Zusammenhänge in Daten erkennen. Dadurch erhalten sie beispielsweise detaillierte Einblicke in das Verhalten oder die Bedürfnisse ihrer Kunden. Auch die Entwicklung von Verkaufszyklen lässt sich mittels KI abbilden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse helfen der Branche dabei, genauere Zukunftsprognosen zu erstellen und schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können. 

Smart Contracts: Automatisierte Entscheidungsprozesse im Facility Management

Ein weiterer Trend in der Immobilienbranche ist die Kombination aus Blockchain-Technologie und künstlicher Intelligenz. Ein mögliches Einsatzgebiet sind Smart Contracts, intelligente Verträge im Facility Management. Sie werden in Zukunft Immobilienunternehmen dabei helfen, administrative Vorgänge zu automatisieren – bei gleichzeitiger Transparenz aller Prozesse und Rechtssicherheit. 

Das Prinzip: Für einen Vertrag zwischen zwei Parteien werden bestimmte Ereignisse vorab genau definiert und programmiert. Tritt eines dieser Ereignisse ein, löst das System selbstständig die nächste notwendige Aktion aus, z. B. die Überweisung des Rechnungsbetrags nach Erhalt einer Lieferung. 

ChatGPT: Ein leistungsstarkes KI-Werkzeug

Der auf künstlicher Intelligenz basierende Chatbot ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens Open AI hat seit der Veröffentlichung im November 2022 für viel Furore gesorgt. Die Vorteile dieser Technologie liegen darin, dass sie die natürliche menschliche Sprache sehr genau imitiert und gleichzeitig große Datenmengen verarbeiten kann. Dadurch ist sie ein leistungsstarkes Werkzeug für Unternehmen aller Branchen.

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/drwpcjkvxuU

Immobilienunternehmen können Tools wie ChatGPT in unterschiedlichen Abteilungen einsetzen.

  • ChatGPT kann Immobilienunternehmen beispielsweise im Kundenservice unterstützen und schnell verschiedene Anfragen beantworten. 
  • Das Tool kann dabei helfen, ansprechende Texte für die Kundenkommunikation oder vertragliche Regelungen zu formulieren.
  • Mithilfe der Technologie lassen sich auch gesammelte Energiedaten analysieren und kontrollieren.
  • Die Immobilienbranche könnte Risiken bei Bauprojekten mithilfe von ChatGPT besser planen und bewerten.

Künstliche Intelligenz im Asset Management

Smarte Geräte, die künstliche Intelligenz nutzen, werden bereits in vielen Immobilien eingesetzt:

  • So lässt sich die Heizung über intelligente Thermostate einfach regeln, was Energie und Kosten spart. 
  • Smart Meter messen und analysieren den Stromverbrauch. Sie sind eine der wichtigsten Voraussetzungen, um die regenerative Energieerzeugung effizient in die Gebäudeinfrastruktur einzubinden oder Energiesparmaßnahmen einleiten zu können.
  • Mithilfe intelligenter Gegensprechanlagen können Bewohner auch von unterwegs über ihr Smartphone jederzeit sehen, wer vor ihrer Haustür steht.
  • Bedienpanels am Eingang erleichtern die zentrale Steuerung von Heizung, Beleuchtung, Kühlung und Sonnenschutz 

Werden verschiedene Smart-Home-Technologien optimal miteinander kombiniert, können Asset Manager Gebäude noch besser im Blick behalten, effizienter verwalten und betreuen – auch über die Distanz. Die Clarus Management GmbH geht hierbei konsequent voran: in allen aktuellen Budgets sind Maßnahmen zur Verbesserung der Datenerfassung und der Datenauswertung eingeplant. „Somit werden die von der Clarus betreuten Landmark Assets nicht nur fit für ihre ESG-Zukunft, sondern auch einfacher und kostengünstiger zu betreuen. Die nicht unerheblichen Anfangsinvestitionen in eine entsprechende digitale Ausstattung sichern den hohen Wert unserer betreuten Assets langfristig ab,“ weiß Hans Herwig Tauz, Head of Asset Management der Clarus Management GmbH aus Frankfurt, zu berichten.      

Die Herausforderung: Datenverfügbarkeit und Datenschutz in Deutschland

Um die Vorteile künstlicher Intelligenz in der Immobilienbranche optimal nutzen zu können, werden unzählige Daten sowie deren historische Aufbereitung notwendig. Derzeit gibt es allerdings noch einige Hürden zu überwinden, damit Immobilienunternehmen auf diese Daten zugreifen können. Ein wichtiger Aspekt sind die strengen Datenschutzgesetze in Deutschland. Eine aktuelle Bitkom-Studie ergab, dass in 76% der befragten Unternehmen mindestens ein innovatives Digitalisierungsprojekt aufgrund spezifischer Datenschutzanforderungen gescheitert ist.

Darüber hinaus fehlen standardisierte Datenformate. Nur so könnten Daten zwischen verschiedenen Tools effizient ausgetauscht oder bei Transaktionen von verschiedenen Eigentümerstrukturen verlustlos übertragen werden. Auch hier besteht in der Welt der Immobilien noch großer Aufholbedarf.

Verbindung von künstlicher Intelligenz mit Immobilien ist unvermeidbar

Die Immobilienbranche hat in puncto Digitalisierung bereits Fortschritte gemacht, doch es liegt noch ein weiter Weg vor ihr. Künstliche Intelligenz wird in den nächsten Jahren einen zunehmend wichtigeren Stellenwert in neuen technologischen Entwicklungen einnehmen und den Arbeitsalltag in Immobilienunternehmen verändern. Sie wird beispielsweise Prozesse vereinfachen und autonom Entscheidungen vorbereiten und sogar treffen können, was wiederum die Erträge erhöht und den Arbeitsaufwand verringert. Fazit: Es bleibt mehr Zeit für den individuellen Austausch der Mitarbeiter mit ihren Steakholdern. 

Den persönlichen Austausch mit Investoren, Mietern und Dienstleistern kann die künstliche Intelligenz also nicht ersetzen. Sie kann Immobilienunternehmen aber tatkräftig unterstützen  und den in ihnen beschäftigten Fachkräften helfen, wieder mehr Zeit mit persönlichem Austausch zu verbringen. Wie digitale Tools zu mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche beitragen, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft“.

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