Künstliche Intelligenz: datenbasierte Entscheidungen treffen
Unter künstlicher Intelligenz (KI) werden Technologien verstanden, die eine Vielzahl an Daten autonom einlesen, ordnen und auswerten können sowie selbstständig lernen. Sie sorgen dafür, dass Zusammenhänge in großen Datenmengen schnell und präzise erkannt werden. Dabei analysieren die neuronalen Netzwerke ohne eine subjektive Komponente und können auf Basis dieser Daten oft bessere Ergebnisse erzielen. Software, die auf künstlicher Intelligenz basiert, liefert so beispielsweise Asset Managern und Investoren eine objektive Entscheidungsgrundlage, um eine geeignete Immobilie auszuwählen.
Im Asset Management können Immobilienunternehmen mit Hilfe künstlicher Intelligenz Kundenverträge leichter verwalten sowie Anlagen smart steuern. Arbeitsaufwändige Prozesse im Facility Management lassen sich dank KI verbessern oder sogar automatisieren. Die Technologie kann auch eine Analysefunktion bei Brandschutz, Sicherheit und Energieverwaltung einnehmen, oftmals in Kombination mit dem Internet der Dinge. Zudem lassen sich durch KI die Kosten bei Immobilientransaktionen senken: Ein neuronales Netzwerk kann Dokumente analysieren, die Rahmenbedingungen prüfen und sogar Echtzeitübersetzungen bei internationalen Transaktionen liefern.
Augmented Reality: die physische Wirklichkeit mit Inhalten anreichern
Augmented Reality (AR) stellt eine Brücke zwischen der physischen und der virtuellen Welt her. Die Wirklichkeit wird dabei mit Hilfe einer speziellen App auf dem Smartphone oder Tablet um zusätzliche Inhalte bereichert. Auch diese Technologie gehört zu den Trends in der Immobilienwirtschaft. Es gibt zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Augmented Reality.
Wenn beispielsweise Asset Manager Interessenten durch ein Gebäude führen, können sie mithilfe einer AR-App zeigen, wie die realen Räume mit einer virtuellen Einrichtung aussehen würden. Diese erweiterte Realität verbessert die Vorstellungskraft und kann Interessenten bei der Entscheidung als konkrete Informationsgrundlage dienen.
Darüber hinaus können Investoren die Baupläne ihrer Projekte nicht nur auf dem Papier anschauen. Mittels AR werden auf dem Smartphone virtuelle 3D-Modelle sichtbar, die sich über den Grundriss der Objekte legen.
Selbst die Wohnungssuche könnte in Zukunft durch Augmented Reality revolutioniert werden. Im Vorbeigehen hält ein Nutzer sein Smartphone auf die gewünschte Straße, in der er wohnen will, und die App zeigt ihm durch Punkte an, wo Wohnungen frei sind und zu welchen Konditionen sie vermietet oder verkauft werden.
Virtual Reality: Immobilien besser vermarkten
Virtual Reality (VR) ist im Gegensatz zu AR rein virtuell und wird meist in Kombination mit einer VR-Brille genutzt. In der Immobilienwirtschaft dient eine 360-Grad-Aufnahme des Objekts oder ein 3D-Modell aus der Bauplanung als Datengrundlage.
Die Technologie ist ideal für virtuelle Objektbesichtigungen, gerade bei internationalen Immobilien mit langen Anfahrtswegen. Während der Interessent im Büro des Asset Managers sitzt, kann er mithilfe der VR-Brille eine Vielzahl an Objekten Raum für Raum durchschreiten. Nachdem er einige Immobilien in die engere Auswahl genommen hat, können Asset Manager und Kunde diese Objekte gemeinsam vor Ort besichtigen. Das spart Zeit und Geld.
VR eignet sich ebenso für den Verkauf von Immobilien, die noch nicht gebaut sind, sowie für Renovierungsarbeiten. Durch die VR-Brille können Investoren die Immobilie detailliert in allen Dimensionen wahrnehmen. Diese sinnliche Erfahrung liefert einen hohen Mehrwert bei der Vermarktung von Objekten.
Drohnen: detaillierte Aufnahmen von schwer zugänglichen Orten
Lange Zeit als Spielzeug für Erwachsene verschrien, haben sich Drohnen zu echten Präzisionswerkzeugen entwickelt. Professionelle Modelle liefern hochauflösende Fotos und Videos von Objekten – zum Teil in Echtzeit. Diese können Immobilienunternehmen als Teil der Verkaufsstory nutzen. Mithilfe von detaillierten Gebäudeansichten aus der Vogelperspektive, Bildern vom Grundstück oder von der näheren Umgebung fällt es Investoren leichter, eine Kaufentscheidung zu treffen.
Drohnen unterstützen darüber hinaus bei der Feststellung von Baumängeln und Schwachstellen in der Bausubstanz. Sie erreichen schwer zugängliche Orte und bieten neue Perspektiven, beispielsweise bei im Bau befindlichen, nicht begehbaren Immobilien, oder bei weitläufigen Industriegebäuden, aber auch von Gebäuden an weit abgelegenen Orten. Außerdem können die erstellten Aufnahmen als Ausgangsmaterial für 3D-Modelle von Gebäuden dienen, anhand derer sich der Zustand einer Immobilie oder der Baufortschritt dokumentieren lässt.
Internet of Things: automatisiertes Facility Management und mehr Sicherheit
Das Internet of Things (IoT) – auch Internet der Dinge genannt – ist nicht nur für private Haushalte nützlich, das Facility Management und das Asset Management können ebenso von der modernen Technologie profitieren. In der Immobilienwirtschaft 4.0 messen Sensoren den Energieverbrauch von ganzen Gebäuden. Smarte Haustechnik sorgt für mehr Sicherheit und Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen werden durch intelligente Geräte optimiert.
Beispielsweise erfassen Sensoren Klimaparameter, um die Gebäudetechnik automatisch an die Anforderungen der Nutzer anzupassen. Belegungspläne von Tagungsräumen oder Coworking-Spaces zeigen durch IoT nicht nur Verfügbarkeiten an, sondern auch No-Shows sowie Belegungsmuster von Arbeitsplätzen und Konferenzräumen. Mit den Erkenntnissen können die Immobilienunternehmen neue Maßnahmen ergreifen, um die Raumnutzung zu optimieren.
Die Digitalisierung auf dem Vormarsch in der Immobilienwirtschaft
Die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft bringt nicht nur große Veränderungen in den Arbeitsabläufen mit sich, sondern kann sich auch positiv auf unterschiedliche Aufgabenbereiche auswirken: Die Prozesse in Vertragsmanagement, Kundenkommunikation und Immobilienvermarktung lassen sich durch digitale Technologien beschleunigen, automatisieren und optimieren. KI, AR, VR, IoT und Drohnen werden sich zunehmend in der Branche etablieren. Mit welchen Innovationen PropTech-Unternehmen die Immobilienwirtschaft weiter vorantreiben, erfahren Sie im zweiten Teil unserer Digitalisierungsreihe.