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Bau- und Wohntrends 2023: Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und weltweite Krisen verändern die Ansprüche der Menschen in vielen Bereichen – auch im Bau und im Interior Design. Statt immer weiter nicht-erneuerbare Ressourcen zu verschwenden, kommen umweltfreundliche, nachwachsende Materialien zum Einsatz. Die Zeit kurzlebiger Wegwerfprodukte ist vorbei – Sharing Economy heißt das neue Stichwort. Zudem rückt angesichts des Klimawandels energieeffizientes Bauen immer mehr in den Fokus. Und schließlich ermöglichen smarte Geräte in Kombination mit künstlicher Intelligenz mehr Komfort und Sicherheit im Wohnbereich. Das sind die vier nachhaltigen Bau- und Wohntrends 2023.

1. Gebäude und Einrichtungsgegenstände aus neuen Rohstoffen

Die Forschung zu umweltfreundlichen Baumaterialien hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Nicht nur Holz, Schafwolle, Hanf oder Stroh kommen in der Baubranche und im Interior Design immer mehr zum Tragen. Auch ungewöhnliche Rohstoffe wie Algen oder Lebensmittelreste schonen die weltweiten Ressourcen und verwandeln sich in Stühle oder Lampenschirme. 

Alternative Baustoffe

Wissenschaftler an der Universität Tokio haben beispielsweise aus Obst- und Gemüseabfällen eine Alternative zu Beton entwickelt. Der jahrtausendealte Rohstoff Lehm gewinnt ebenfalls wieder an Beliebtheit: Studien zufolge wird für die Verwendung 85 Prozent weniger Energie als bei der Herstellung von Zement verbraucht. Für Lehm-Bausteine soll zudem 2023 eine DIN (Deutsche Industrie-Norm) kommen. Dadurch können sie in großem Maßstab als nachhaltiges Baumaterial für den Wohnungsbau eingesetzt werden.

Recycling-Materialien

„Re-loved Revolution“ – einer der Wohntrends 2023: Auch recycelte Materialien lassen sich für die Möbelproduktion nutzen. Aus Waschmaschinentrommeln entstehen beispielsweise Designer-Lampen oder aus Produktionsresten in der Schurwolle-Herstellung neue Teppiche. Alte Dielen, Fußleisten und Türfüllungen verwandeln sich in einzigartige Holztische fürs Ess- oder Wohnzimmer. Kurzum: Durch Up- und Recycling verlängert sich die Lebensdauer von Möbeln.

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/rwa0Yh38FeA

Nachhaltiges Interior Design gehört zu den bedeutendsten Wohntrends 2023.

Green Furniture vs. Sustainable Furniture

Die Branche unterscheidet zwei Arten von Möbeln: Als „Green Furniture“ gelten Einrichtungsgegenstände, die aus wiederverwertbaren oder erneuerbaren Rohstoffen gebaut und mit möglichst wenigen Chemikalien behandelt werden. „Sustainable Furniture“, also nachhaltige Möbel, können auch „Green Furniture“ sein – hier steht allerdings vor allem die lange Nutzungsdauer im Vordergrund.

2. Nachhaltig einrichten: Circular und Sharing Economy

Was es seit vielen Jahren für Autos, Smartphones und private Unterkünfte gibt, hält nun Einzug in die Möbelbranche: Sharing Economy. Personen können ihre Möbel mieten statt sie zu kaufen. Es gibt bereits einige Startups auf dem Markt, die sich um Lieferung, Aufbau und Abholung kümmern. Der Vorteil für Verbraucher: mehr Flexibilität. Der Vorteil für die Umwelt: weniger Sperrmüll. 

Quelle: https://www.clarus-am.com/portfolio/palais_an_der_oper/#gallery-3

Die Vermietung möblierter Wohnungen bietet Mietern viel Flexibilität – wie hier im Palais an der Oper in München, eine Landmark Property der Clarus Asset Management GmbH.

Ein weiterer Wohntrend, der sich 2023 fortsetzt: Immer mehr Wohnungen werden möbliert vermietet. In Berlin sind es schon über 50 Prozent. Für Investoren bietet dies interessante Anlagemöglichkeiten. Mieter profitieren auch hier von flexiblen Bedingungen und in vielen Fällen zusätzlichen Services, wie zum Beispiel einem professionellen Reinigungsservice.

3. Bautrend: Energieeffiziente und ökologische Gebäude

Da Gebäude für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind, bieten sich hier die größten Einsparungen zugunsten des Umweltschutzes an. Bund und Länder fördern durch verschiedene Programme energieeffizientes und ökologisches Bauen: 

  • Mit der novellierten Bundesförderung für effiziente Gebäude unterstützt die Bundesregierung seit 1. Januar 2023 energetische Sanierungen an Bestandsbauten sowie den Neubau von Energieeffizienz-Häusern wie dem KfW 40. KfW 40 bezieht sich auf einen Energieeffizienzstandard für Gebäude. Der Standard KfW 40 bedeutet, dass ein Gebäude nur 40 Prozent der Energie benötigt, die für ein vergleichbares Gebäude erforderlich wäre, das den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht.
  • Bei dem Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“, das am 1. März 2023 gestartet ist, steht erstmals der gesamte Lebenszyklus von Gebäuden im Vordergrund. 
  • Die Initiative GründachPLUS ist ein spezielles Programm für Berlin und soll die Begrünung von Dächern und Fassaden an Bestandsbauten fördern.

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/IfmqOuOkaOA

Neben der Nutzung nachhaltiger Baumaterialien soll die Begrünung von Dachflächen dazu beitragen, den CO2-Abdruck von Gebäuden zu reduzieren.

Um zukünftig energieautarkes Wohnen zu ermöglichen, sollen zunehmend mehr erneuerbare Energien für Stromerzeugung, Heizwärme und E-Mobilität genutzt werden. Überschüssige Energie können Eigentümer ins öffentliche Netz einspeisen. Darüber hinaus spielen in der Bauindustrie Verbundwerkstoffe eine immer wichtigere Rolle: Sie sind eine Kombination aus recycelten Ressourcen und natürlichen, biologischen Rohstoffen. Das senkt nicht nur die Treibhausgas-Emissionen – nachhaltiges Bauen hat auch Vorteile für die Wirtschaft.

4. Intelligentes Wohnen

Smarte Geräte wie Saugroboter, intelligente Türschlösser oder virtuelle Sprachassistenten bringen auch 2023 mehr Komfort in die eigenen vier Wände. Beim Energiesparen hilft eine smarte Haustechnik in Kombination mit künstlicher Intelligenz: Das System weiß zukünftig automatisch, wann beispielsweise bestimmte Geräte vom Strom getrennt werden sollen. Manuelle Einstellungen werden überflüssig. Als weitere ressourcenschonende Gadgets könnten im Smart Home intelligente Thermostate und Wasserhähne zum Einsatz kommen. 

Wohnen wird durch intelligente Technik noch sicherer: Überwachungsdrohnen durchfliegen das Grundstück und scannen die Umgebung nach potenziellen Einbrechern ab. Außerdem werden smarte Geräte in Zukunft mehrere Aufgaben auf einmal übernehmen: Tür- und Fensteröffner regeln die Thermostate oder schlagen Alarm, wenn sich Unbefugte Zutritt verschaffen wollen.

Neue gesellschaftliche Wertvorstellungen prägen die Wohntrends 2023

Die globalen Herausforderungen, insbesondere der Klimawandel, verändern die gesellschaftlichen Wertvorstellungen und damit den Lebensstil. Für viele Menschen etablieren sich Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Funktionalität als langfristige Interior Trends. Damit gehen sie ihrem Bedürfnis nach einem stabilen Umfeld in bewegten Zeiten nach und wollen gleichzeitig Verantwortung gegenüber der Umwelt übernehmen.

Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag mehr darüber, wie die Digitalisierung eine nachhaltige Zukunft in der Immobilienwirtschaft unterstützt.

 

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